Ein neues Buch: St. Moritzer Metamorphosen

Die St. Moritzer Metamorphosen über den Arzt und Maler Peter Robert Berry ist im Hier und Jetzt Verlag (Zürich) erschienen.
Eine Biographie über Peter Robert Berry (1864–1942) aus St. Moritz. Themen: Geschichte, Tourismus, Neurasthenie, Kunst, Malerei, Philosophie – und Liebe. Aber auch Fragen nach den Bedingungen einer Künstlerexistenz oder über den Einfluss des Walfischfangs auf das Liebesleben im Engadin wird nachgegangen. Pflichtlektüre für Liebhaberinnen und Liebhaber des Engadins.
Die Engadiner Trilogie: Einstürzende Gewissheiten (Dörlemann), St. Moritzer Metamorphosen (Hier und Jetzt), »Dem Süden verschwistert« (Rotpunkt).

1898 schreibt der Arzt Peter Robert Berry, der später zum Schriftsteller, Komponist und Maler mutiert, seinem Freund und Künstler Andrea Robbi in einem Brief: «Wie es mir geht?, werden Sie mich fragen. Es geht mir herzlichst schlecht! Krank, ruiniert, isoliert von jeder geeigneten Gesell­schaft, ohne Praxis, ohne Geld, ohne Credit, ohne Aussichten einer Besserung – dafür millionenhafter Millionär an Sorgen, Aerger und Process-Unannehmlichkeiten!» Schuld an dieser Misere, so glaubt Berry, ist der «Wildwest-Protz» Zeph Spalding, ein auf Hawaii reich gewordener Zucker­baron. Denn der «Gauner» Spalding verweigert die Ein­willigung in die Liebesheirat des Alpenkurarztes mit seiner Tochter Kitty. Frustriert, aber auch angetrieben von diesem Affront, entwickelt Berry einen bemerkenswerten Tatendrang. Er stellt sein Leben auf den Kopf, hängt den Arztberuf an den Nagel und wird, seinem Idol Segantini nacheifernd, Maler, der seine Motive – und seine Lebenskraft – in der Natur findet. Der Erfolg bleibt ihm allerdings verwehrt.

Die Geschehnisse um Berry spielen mitten im Aufstieg von St. Moritz vom Bauerndorf zum mondänen Belle-Époque-Kur­ort Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Le­bens­­geschichte des Arztes und Malers spiegeln sich typische Merkmale dieser Zeit, die zuweilen ver­blüffende Ähnlichkeiten zur Gegenwart aufweist: Natur­liebe und Naturzerstörung; Reichtum, Dekadenz und Entfremdung; Globalisierung, Beschleunigung bis zur Erschöp­fung, Neurasthenie – heute vergleichbar mit Burnout oder Fatigue – und Wellnessboom.

Berrys Denkweise, die sich auf Friedrich Nietzsche und Georg Simmel beruft, prallt auf den Materialismus angelsächsischer Prägung. In bildhafter Sprache schreibt er darüber, aber auch über das Engadin, die Gesell-schaft, Kunst, Philosophie, Medi­zin – und Liebe. Aber auch über seine Studienorte Paris, München und Berlin, über Salons, Künstlerakademien und Universitäten. Berry schöpft in seinen Texten aus einem profunden Wissen und reflektiert sich und die Welt sehr geistreich. Aus den Schriften wird im Buch reichlich zitiert. In seinem künstlerischen Schaffen vermag Berry es jedoch nicht, die Schwelle zur Moderne kon-sequent zu über­schreiten, sie ist ihm zu zeitgeistig.

In den St. Moritzer Metamorphosen wird diese beispielhafte Lebensgeschichte nachgezeichnet und von Veronika Rall vom Berry Museum mit einem Essay über das künstlerische Werk abgerundet.

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Virus

Der Pandemieplan Schweiz, in der aktuellen Fassung der Influenza-Pandemieplan Schweiz 2018, ist ein Planungsinstrument, das Strategien und Massnahmen zur Vorbereitung der Schweiz auf eine (Influenza-)Pandemie dokumentiert. Er wird von der Eidgenössischen Kommission für Pandemievorbereitung und -bewältigung (EKP) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) herausgegeben.

Der erste Pandemieplan für die Schweiz wurde von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Robert Steffen ausgearbeitet. Die Vorarbeiten wurden 1995 begonnen; der erste schweizerische Influenza-Pandemieplan wurde im Jahr 2004 veröffentlicht. Ein zentrales Anliegen sei laut Steffen dabei gewesen, dem Bund die Führung zu überlassen.

Nach den Erfahrungen in der Bewältigung der Influenza-Pandemie 2009 wurde der Schweizer Pandemieplan vollständig revidiert.

Kristian G. Andersen et al, The proximal origin of SARS-CoV-2, 

(abgerufen am 2.5.2020)